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           Bembe / westliche Bembe + Bwende Allgemeine Beschreibung afrikanischer Volksstämme in Relation zu ihrem Kunstschaffen 

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Linie Bembe west / Bwende, Republik Kongo

Der Volksstamm der Bembe der Republik Kongo ist im Bereich der südlichen Republik Kongo um deren Hauptstadt Mouyondzi beheimatet. Es existiert ein gleichnamiger Stamm Bembe in der Demokratischen Republik Kongo, ganz im Osten, in der Nähe des Tanganyika Sees. Dieser Stamm steht jedoch -trotz der Namensgleichheit- in keinerlei Relation zu den Bembe der Republik Kongo.

Herausragend in der Kunst der Bembe der Republik Kongo ist die Anfertigung von sehr speziellen Ahnenfiguren muzidi die meist in mittlerer Grösse aus Stoff gefertigt werden und äusserlich an sitzende Puppen erinnern. Das Innenleben dieser Puppen besteht aus den Gebeinen des betreffenden, meist hochgestellten Ahnen wobei Reste des roten Leichentuchs zur Stoffumwicklung verwendet werden. Die Stoffpuppen muzidi werden meist Jahre nach der Beerdigung und anschliessender Exhumierung gefertigt, der Überlieferung zufolge nimmt der Verstorbene Ahne zuvor spirituellen Kontakt zu dem zuständigen Zauberpriester auf und bittet um die Exhumierung und das anschliessende irdische Weiterleben in Form der Ahnenfigur. Diese Figuren bieten dann umfassend Schutz und können ausserdem um Rat angefragt werden.
Gerade diese Stoffpuppen haben eine besondere Ausstrahlung die sie zu begehrten Sammlerstücken werden liess.

Die Bembe der Republik Kongo werden der Verwandschaft der Bwende zugerechnet. Besondere Übereinstimmungen sind bei den Bwende in den Ahnenfiguren niombo zu sehen die ebenso aus Stoff (mit den sterblichen Überresten des betreffenden Ahnen) hergestellt wurden, wobei hier die Figuren stehend ausgeführt sind und eine beachtliche Grösse erreichen konnten. Die Ahnen wurden hier aufrecht eingenäht und zusammen mit der Stoffumhüllung beerdigt woraus sich erklärt, dass hiervon keine Objekte erhalten geblieben sind, lediglich einige wenige Exemplare -und hier meist nur die Kopfausarbeitung- die nicht beerdigt wurden, gelangten in den Handel und sind heute seltene Belege eines vergangenen Ritus.

Die kleineren Ahnen-Stoffpuppen der Bembe wurden angeblich noch bis in die 60er Jahre des 20. Jhdts. gefertigt und verwendet, während die Begräbnisriten der grossen Stoffpuppen der Bwende wohl schon um 1930 oder früher eingestellt wurden.

Neben den textilen Ahnenfiguren existieren bei den Bembe aber auch kleinformatige Statuetten aus Holz die sowohl Fetische als auch Ahnenfiguren darstellen. Diese Figuren sind eher zylindrisch in der Grundform und recht fein ausgeführt mit betonten, kunstvollen Ziernarben, wobei auch -seltener- grössere Ahnenfiguren ähnlichen Stils auftreten. Insgesamt zeigen diese Figuren eine gewisse stilistische Verwandtschaft zu den Werken der Bakongo-Gruppe und zeigen einen häufig anklagenden oder leicht aggressiven Gesichtsausdruck.

Eine weitere Besonderheit sind die als Hohlkörper ausgeführten, großen Trompeten nsiba in menschlicher Form, die zu Beerdigungszeremonien und anderen wichtigen rituellen Anlässen gruppenweise gespielt wurden.
Bembe Ahnenfigur muzidi aus Stoff
Ahnenfigur muzidi, Republik Kongo


Bembe Materinté
Ahnenfigur / Mutterschaftsfigur, Bembe 

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                                                     Objekte der westlichen Bembe