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           Boa / Allgemeine Beschreibung afrikanischer Volksstämme in Relation zu ihrem Kunstschaffen 

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Linie Boa ( auch Ababua, Ababwa ) D. R. Kongo

Der Volksstamm der Boa siedelt im nördlichen Savannengebiet der  D. R. Kongo in der Nachbarschaft zu den Zande. Die Grösse des Stammes wird aktuell auf über 200 000 Angehörige geschätzt. Die Boa vertreten einen ausgesprochen eigenwilligen Masken- und Figurenstil der durch die grossen ringförmigen Ohren gekennzeichnet ist. Gerade die aussergewöhnliche Ohrform macht die Masken und Figuren der Boa unverwechselbar, wohingegen der Stil der Gesichter Anklänge an die Stile benachbarten Stämme, besonders dem Stil der Zande, erkennen lassen.
Die Masken sind oft farbig gefasst und könnten im Zusammenhang mit den Initiationsriten stehen, die zweifarbige Ausführung in rot und weiss deutet auf diesen Umstand hin und ist typisches farbiges Symbol des Übergangs von einer Lebensphase in die nächste bzw. die farbige Symbolik von Leben und Tod (Weiss steht für den Tod, Rot für das Leben). Ursprünglich gehen diese Masken aber wahrscheinlich aus Kriegsriten hervor, verbindlich ist die Funktion aber nicht bekannt.
Die meist mittelgrossen Figuren zeigen, neben den charakteristischen durchbrochenen Ohren, oft aufwendig geschnitzte Narbentätowierungen die sich besonders auf den Bauchnabel konzentrieren. Wahrscheinlich sind diese Figuren als Schutzfiguren zu sehen, die der Abwehr von bösem Zauber und der Abwehr von Hexerei dienen. Es existieren darüber hinaus aussergewöhnliche, kleinere Figuren die durch sehr grosse runde Augen auffallen und von den Nachbarstämmen der Regenwaldgebiete beeinflusst zu sein scheinen.
Insgesamt erscheint der Stil der Boa auf den ersten Blick relativ starr und wenig aufgelockert, auf den zweiten Blick offenbart sich aber eine attraktive Kombination von weichen, runden Formen mit geometrischen Elementen. Typisch für die Figuren der Boa ist die Verwendung von offenporigem Holz das besonders am Scheitel der Figuren rauh und rissig erscheint.
Durch die Christianisierung im frühen 20. Jahrhundert und im Laufe der belgischen Kolonialzeit wurden die ursprünglichen Kulte der Boa zeitweilig unterdrückt und es ist nicht gesichert ob diese heute noch in der ursprünglichen Form existieren, obwohl die Schnitzkunst offenbar gelegentlich weiter ausgeübt wird. Möglich ist hier eine in postkolonialer Zeit abgewandelte Erneuerung der ursprünglichen Traditionen bzw. eine Traditionspflege die nicht grundsätzlich mit den christlichen Idealen kollidiert.

Bei der oben gezeigten Gesichtsmaske sind die Ohren separat ausgeführt und mittels Bast an der Maske befestigt während die abgebildete weibliche Figur aus einem einzigen Stück geschnitzt ist und zusätzlich mit Kaolin gefasst wurde. Auffallend ist die sternförmige Narbentätowierung um den Bauchnabel die in scharfem Kontrast zu den runden Gesichtsformen steht.
Boa_Mask_Congo
Gesichtmaske mit angesetzten Ohren,
Boa / D. R. Kongo

Boa_Figur_Kongo
Ritualfigur der Boa / D. R. Kongo
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