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           Lulua / Bena Lulua / Allgemeine Beschreibung afrikanischer Volksstämme in Relation zu ihrem Kunstschaffen 











Lulua Maske Richtermaske
Richter-Maske der Lulua, D. R. Kongo 


















Lulua  D. R. Kongo / Congo

Die Lulua siedeln in der südlichen Demokratischen Republik Kongo südlich der Kuba. Die Grösse dieser Volksgruppe wird heute auf mehrere Hunderttausend Mitglieder geschätzt wobei die Herkunft und Abstammung unklar ist.
Der Stamm der Lulua stellt dabei eigentlich keine eigenständige, scharf abgegrenzte Ethnie dar sondern ist vielmehr Oberbegriff für eine Vielzahl kleinerer Völker.
Die zentrale Lage des Siedlungsgebiets der Lulua, umgeben von zahlreichen weiteren kunstschaffenden Ethnien, hat zu stilistischen Überschneidungen der Kunst der Lulua geführt. Die klare Abgrenzung zu den Nachbarstämmen ist daher nicht immer ganz einfach, trotzdem gibt es jedoch einen sehr typischen, eigenständigen Stil der Lulua der sich von den zahlreichen Mischformen abgrenzen lässt: Viele Masken und Figuren zeigen eine sehr eigenwillige Form von Tatauierungen die wellenförmig, gebogen, punktförmig oder gerundet und meist erhaben ausgeführt sind, dies meist in Kombination mit grossen, mandelförmigen, halbgeöffneten Augen der Masken- und Figurengesichter. Auffallend ist zudem die runde, weichere Formensprache.

Ein untypischer Maskentyp, stark von der angesprochenen Stilrichtung abweichend, ist die sogen. Richtermaske die sehr schlicht, fast rechteckig und ohne Tatauierungen ausgeführt ist und deren Augenbereich lediglich aus einer Vielzahl von kleinen Durchbohrungen besteht.

Neben den Masken existieren vor Allem zahlreiche kleine Figuren lupfingu die die Funktion von persönlichen Talismanen haben und oft recht fein ausgeführt sind. Seltener sind grosse Figuren, die wohl ebenso -allerdings gemeinschaftliche- Schutzfunktion haben. Auch bei diesen Figuren, wie bei den Masken, kommen die genannten eigenwilligen Tatauierungen häufig vor und lassen damit eine Klassifizierung zu.

Bekannt geworden sind als Besonderheit die seltenen figürlichen Trommeln die sich auf einen besonderen Zwillingskult beziehen und daher meist paarweise gefertigt wurden (männlich/weiblich). Der Kult bezieht sich wohl auf nichtgleichgeschlechtliche Zwillinge. Auch bei diesen recht grossen Trommeln sind die erwähnten Stilmerkmale meist gut erkennbar.

Der sehr eigenwillige Stil der Bena Lulua kann durchaus ein hohes Mass an Ästhetik erreichen, wobei gelegentlich verfeinerte Formen mit roheren Formen verfliessen und dabei für eine eigenwillige Dynamik sorgen.

Die ofmals schwierige stilistische Zuordnung und die vergleichsweise wenig dokumentierte Kunst der Lulua hat dazu geführt dass diese  weniger im Fokus der Sammler steht als die Kunst der bekannteren Stämme der Region. Dabei stellt gerade die Kunst der Lulua ein interessantes, exklusives Sammelthema dar das sich abseits des gut dokumentierten Mainstreams vieler anderen Kunstformen des Kongogebiets bewegt.

Lulua grosse Maske
Grosse Maske mit gerundeten Tatauierungen der Lulua / D. R. Kongo / Congo



Drum Lulua Cong
Figürliche Trommel der Lulua,
D. R. Kongo / Congo


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                                                                                                         Objekte der Lulua