Mbole Bambole Okifa Figur Gehenkter Kongo

Männliche Figur in Darstellung eines Gehenkten. Die Figur deutet Anzeichen der Verwesung in Form von Rippeneindrücken sowie eingefallenem Gesicht an. Auch die unnatürlich angewinkelten Arme und die gesamte Körperhaltung lassen eine bereits vor Tagen gehenkte Person erkennen. Diese Okifa-Figuren sind Bestandteil des Lilwa-Geheimbundes und nur dürftig erforscht.

Figur mit Bemalung in rot und weiss, Bohrung durch den Korpus zur Aufnahme einer Kordel.

Figuren des Typs okifa gehen auf den Brauch zurück, die zum Tode verurteilten und gehängten Ahnen symbolisch an Ratsversammlungen des Lilwa-Bundes teilnehmen zu lassen. Hierzu werden die Okifa-Figuren in den umliegenden Bäumen aufgehängt, wozu die Kordel dient die durch die Bohrung im Körper der Figur geführt ist. Auch die Vorführung der Figuren zum Zwecke der moralischen Abschreckung der Initianten ist gebräuchlich. Hierzu werden die Figuren allerdings liegend auf einer Art Bahre präsentiert.
Diese Okifa-Figuren gehen auf alte Hinrichtungsbräuche zurück die andererseits auch als Opfer zu verstehen sind um Mitgliedern die Initiation zur Ranghöchsten Initiationsstufe des Lilwa-Bundes zu ermöglichen. Typisch ist die zweifarbige Bemalung der Okifa-Figuren, welche den Übergang von einer Initiationsstufe zur Nächsten symbolisieren, hier also den Übergang vom Leben zum Tode.

Älteres Stück mit guter Patina, zudem recht selten.